Die Eingewöhnung der Kinder hat einen besonderen Stellenwert. Für jedes Kleinkind stellt dies eine besondere Situation dar. Die Kinder müssen den Übergang von der Familie in die Kindertagespflege bewältigen. Für das Kind heißt das, dass es sich in der neuen Umgebung zurechtfinden muss. Eine fremde Welt in unerforschten Räumen. Des Weiteren muss das Kind eine Beziehung zu einer Unbekannten Betreuungsperson aufbauen. Auch das Zusammensein mit anderen Kindern ist in der Regel bislang noch ungewohnt.
Damit diese Übergangssituation für das Kind so gestaltet wird, dass es eine Entwicklungschance sein kann, orientiere ich mich an dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Dieses wurde vom Institut für frühe Kindheit in Berlin (Infans) entwickelt.
Das Berliner Eingewöhnungsmodell gliedert sich insgesamt in vier verschiedene Phasen:
Grundphase: 3-4 Tage mit den Eltern gemeinsam in der Kindertagespflege. Erster Trennungsversuch.
Entscheidung ob kürzere oder längere Eingewöhnung: In Absprache mit den Eltern.
Stabilisierungsphase
Schlussphase
Die kurze Eingewöhnung nimmt in der Regel eine Woche in Anspruch. Nur so besteht für das Kind genügend Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Das Kind kann sich in der Kindertagespflege gut einleben. Bei einer längeren Eingewöhnung wird die Grundphase wiederholt. Das heißt, das die Eltern auch am 5. und 6. Tag das Kind in der Kindertagespflege begleiten. Dabei verhalten sich die Eltern passiv. Wenn das Kind seine Mutter oder sein Vater sucht, dann bekommt es Aufmerksamkeit und Geborgenheit. Am 7. Tag erfolgt erneut ein Trennungsversuch.
Eine erfolgreiche Eingewöhnung ist geschehen, wenn das Kind die Räume und die Kindertagespflegeperson als sichere Basis akzeptiert hat.